Die vergessene Waffe im SEO-Arsenal
Viele Unternehmen setzen auf Keywords, Content-Marketing, Backlinks oder technische Optimierung, und das ist auch gut so. Aber dabei übersehen sie einen der wichtigsten Faktoren für langfristiges Google-Ranking: die interne Verlinkung.
Während externe Links oft viel Zeit und Geld kosten, kannst du mit einem gut strukturierten internen Linksystem sofort und kostenlos SEO-Ergebnisse verbessern. Du stärkst damit die Relevanz deiner Hauptseiten, sorgst für eine bessere Indexierung und führst Besucher intuitiv durch deinen Content.
Klingt zu einfach? Ist es aber nicht. Denn die meisten machen es falsch.
Was ist interne Verlinkung und warum ist sie wichtig?
Interne Verlinkung bedeutet, dass verschiedene Seiten deiner eigenen Website miteinander verknüpft werden, also z. B. ein Blogbeitrag, der auf eine Leistungsseite verweist, oder eine Startseite, die auf wichtige Unterseiten führt.
Für Google sind diese internen Links Hinweise auf Struktur, Hierarchie und Bedeutung. Je häufiger eine Seite intern verlinkt wird, desto stärker wird sie algorithmisch gewichtet.
Beispiele:
- Eine Seite, auf die viele andere Unterseiten zeigen, wird als „zentral“ erkannt
- Seiten, die kaum oder gar nicht intern verlinkt sind, gelten als „verwaist“ und werden schlechter indexiert
Zusätzlich hilft interne Verlinkung bei:
- Crawlbarkeit: Google findet neue Seiten schneller
- Nutzerführung: Besucher werden länger auf der Website gehalten
- Conversionoptimierung: Du leitest gezielt auf Kontaktformulare, Produktseiten oder Dienstleistungsangebote
Warum interne Links oft falsch eingesetzt werden
In über 80 Prozent der SEO-Audits bei CoreDigital sehen wir dieselben Fehler:
- Alle Seiten sind gleich stark verlinkt.
Dadurch fehlt Google ein Signal, welche Seiten besonders wichtig sind. - Verlinkungen erfolgen zufällig.
Im Blog wird irgendwo ein Wort markiert und verlinkt, aber ohne strategischen Bezug. - „Hier klicken“ als Ankertext.
Diese Ankertexte helfen weder Google noch dem Nutzer. Aussagekräftige Ankertexte wie „Marketing Agentur in Basel“ sind deutlich wirksamer. - Verwaiste Seiten ohne eingehende Links.
Diese Seiten existieren zwar, aber Google stuft sie als unwichtig ein, weil sie keine Verlinkung erhalten. - Keine Themencluster.
Inhalte stehen isoliert für sich, ohne Bezug zu übergeordneten Themenschwerpunkten oder Kategorien.
Die richtige Strategie: Themencluster + Priorisierung
Wenn du organisch wachsen willst, brauchst du eine klare Seitenstruktur mit Themenclustern. Stell dir das so vor:
- Du hast ein zentrales Thema, z. B. „SEO“
- Dazu schreibst du fünf bis zehn unterstützende Inhalte (z. B. „SEO für lokale Unternehmen“, „SEO Fehler vermeiden“, „Google Ranking verbessern“, etc.)
- Alle Beiträge verlinken auf eine Hauptseite, etwa deine Leistungsseite „SEO Beratung Schweiz“
Diese Hauptseite erhält dadurch die meiste interne „Linkkraft“ (auch Linkjuice genannt). Google erkennt: Diese Seite ist thematisch relevant, wird oft intern referenziert und verdient daher ein gutes Ranking.
Schritt für Schritt: So baust du ein internes Linksystem auf
1. Bestimme deine wichtigsten Seiten (Pillar Pages)
- Leistungen
- Kategorien
- Strategische Blogbeiträge
- Kontaktseite (für gezielte Conversions)
Diese Seiten brauchen intern die meiste Unterstützung.
2. Analysiere deine aktuelle Linkstruktur
Nutze Tools wie:
- Screaming Frog (zeigt interne Links pro URL)
- Ahrefs oder Semrush (ermitteln verwaiste Seiten und Linkdichte)
- Google Search Console (zeigt, welche Seiten indexiert sind und welche nicht)
Erkenne Seiten mit viel Potenzial, die zu wenig interne Links erhalten.
3. Erstelle Content-Cluster
Beispiel:
Zentrales Thema: Webentwicklung
Unterseiten:
- UX Design im Webdesign
- Typografie und Conversion
- Mobile Optimierung
- Webdesign Trends
- Fehler bei der Gestaltung von Webseiten
Jede dieser Seiten verlinkt zurück auf die Hauptseite „Webentwicklung Basel“.
4. Nutze sprechende Ankertexte
Nicht „hier klicken“, sondern:
- „professionelles Webdesign für Dienstleister“
- „UX Design für mobile Webseiten optimieren“
- „unsere SEO Strategien für mehr Sichtbarkeit“
So weiss Google, worum es auf der Zielseite geht.
5. Verlinke sinnvoll ohne zu übertreiben
- Maximal 100 interne Links pro Seite
- Pro Blogartikel: 2 bis 5 gezielte Verlinkungen
- Niemals auf irrelevante Seiten verlinken, nur um „etwas zu verlinken“
Bonus: Technische Tipps für starke interne Links
- Vermeide NoFollow-Tags für interne Links
- Achte auf Konsistenz bei Ankertexten für dieselbe Seite
- Verlinke auch zwischen Blogbeiträgen (z. B. von „Onpage SEO“ auf „SEO Fehler vermeiden“)
- Nutze Breadcrumb-Navigation, wenn du viele Unterseiten hast
- Verlinke neue Inhalte immer direkt nach Veröffentlichung
Was Google konkret misst
Google analysiert unter anderem:
- Die Klickpfade (wie weit ist eine Seite vom Einstiegspunkt entfernt?)
- Die Verlinkungshäufigkeit einer Seite
- Die Relevanz des Ankertextes zum Zielinhalt
- Das Nutzerverhalten nach dem Klick (Absprungrate, Verweildauer)
Fallbeispiel: 62 Prozent mehr Sichtbarkeit durch interne Linkstruktur
Ein Dienstleistungsunternehmen in Zürich hatte 46 Blogbeiträge, aber kaum interne Verbindungen. Nach einer strukturierten Verlinkung auf vier Haupt-Leistungsseiten (mit passenden Ankertexten und Clusterbildung) stieg die Sichtbarkeit laut Ahrefs-Sichtbarkeitsindex innerhalb von acht Wochen um 62 Prozent.
Zudem kamen erstmals relevante Anfragen über Google, obwohl der Content schon Monate vorher online war.
Fazit: Interne Verlinkung entscheidet über Ranking und Relevanz
Du brauchst keine tausend Backlinks, keine riesigen Budgets und keine SEO-Magie. Du brauchst eine klare Struktur, die Google hilft, deine Inhalte zu verstehen und die deinen Besuchern dabei hilft, sich zurechtzufinden.
Gute SEO bedeutet nicht nur, Inhalte zu erstellen, sondern sie miteinander zu verbinden. Genau das unterschätzen die meisten.
Wenn du willst, dass deine Website nicht nur gut aussieht, sondern auch gefunden wird, dann analysiere deine interne Verlinkung oder lass sie von uns optimieren.
Wir helfen dir, aus chaotischen Seiten eine strategische SEO-Struktur zu bauen, die langfristig Ergebnisse bringt.